Die Almkapelle zu Oberstaller wurde von den Almnachbarn inmitten der Kasersiedlung 1956 erbaut und dem Patronat der heiligen Schutzengel unterstellt. Votationsgrund bot die mehrfache Bedrohung dieses Almdorfes durch Schneegänge und Murengräben, die erst vor wenigen Jahren die Geröllmassen gefährlich nahe an die Baulichkeiten heranschoben. Im Jahre 1942 traf am Bürgermeistersitz in Ausservillgraten die Alarmmeldung ein, Oberstaller drohe durch einen Bergsturz von der „Reate“ (=Rotspitze) der Untergang. Bürgermeister Perfler, Gendarmerie und einige kriegsgefangene Franzosen rückten zu einem Lokalaugenschein aus. Die Kapelle ist geräumig und in massivem Mauerwerk aufgeführt. Im Türmchen hängen zwei Graßmayer-Glöckchen.
Die Kapelle auf der Unterstalleralm ist bezeichnenderweise dem Patronat des heiligen Chrysanth und der heiligen Daria unterstellt. Dieses Heiligenpaar wird vorab in Viehnöten bemüht. Das Altarblatt stellt sie in einer recht unzulänglichen Art dar; jedoch fehlt der Votationsgrund, das Vieh, darauf nicht. An der Torwand hängt eine Darstellung der Armen Seelen im Fegfeuer, Öl auf Leinen.
Im Turm hängt ein Glöckchen.
Die Kapelle wurde um 1910 erbaut. Laut Aussage eines Gewährsmanns sei sie vom Wegeletbauern als Ersatz für das Kafte-Stöckl errichtet worden. Letzteres war dem heiligen Josef geweiht, enthielt laut einer Aufschreibung von 1834 ein schlechtes Altar, ein Altarblatt mit Öl gemalt, und sei um 1640 erbaut worden. Der Zusammenhang mit der Kalksteiner Pest sechs Jahre früher bekommt damit neues Licht. Das Patronat des heiligen Josef als Patron der Sterbenden unterstützt dies. Eine Statue dieses Heiligen wird noch zu Wegelet verwahrt. Außerdem wurde in der nebenan liegenden Parzelle „Freithöfl“ bei Grabungsarbeiten menschliche Gebeine gefunden. Die Intention als Pestkapelle steht außer Zweifel.
Die Fatima-Kapelle auf der Kamelisenalm wurde 1950 geweiht. Der hölzerne Bau inmitten der acht Almhütten wurde vom Ortspfarrer Anton Kofler „zur Hebung des religiössittlichen Lebens auf den Almen angeregt und von den Almnachbarn zum Dank für die Heimkehr aus dem II. Weltkrieg errichtet. Die Statue der Fatima-Madonna (Altarstatue) schnitzte Toni Kollreider aus Anras. Das Türmchen erhielt 1960 eine kleine Glocke.
Die Bachletkapelle am Hochberg, links des Gosebaches, ist der älteste noch erhaltene Sakralbau in ganz Villgraten. Sie trät Stilmerkmale, die eine Datierung auf das 16. Jahrhundert ohne weiteres rechtfertigen. Der Innenraum ist klein, das Türmchen fehlt. An augenfälligen Inventarsstücken sind zu nennen: das Altarbild, darstellend die heilige Dreifaltigkeit, Die Darstellung weicht von der barocken Art völlig ab. Die drei göttlichen Personen sind in persona sitzend nebeneinander gruppiert. Jede hält das Herrscherzepter, jeder setzt einen Fuß auf die Erdkugel unterwegs und ist königlich gekrönt. Diese Darstellungsart ist äußerst selten. Darüber hängt am Gewölbe ein Ölbild auf Leinen: der Schmerzensmann mit seiner trauernden Mutter. Das Bild könne der Rest eines alten Fastentuches sein. Über der Eingangstür hängt eine Votivtafel, datiert ins 17. Jahrhundert. Dargestellt ist die Heilige Familie.
Text: „Joseph Lanser, jetzt Goser, lassen renovieren alda.“
Unweit der Straßengabelung zu Maxer steht das Maxer-Kirchl zum hl. Johannes von Nepomuk. Aufgrund des Hochwasserschadens von 1747 haben die damaligen vier Bauern zu Senfter – so hieß früher der Maxerhof – die Kapelle verlobt und 1749/50 den Bau in der heutigen Form errichtet. Das Äußere ist durch Lisenen gegliedert, der Chor schließt polygonal. Im hölzernen Dachreiter hängen zwei Glocken. Das Inventar der Ausstattung ist zusammengetragen: barocker Altar (2. Hälfte des 17. Jahrhunderts) mit Säulen, von pflanzlichen Ranken umwunden, seitlich angesetzten Konsolen, verkröpftem Gebälk und gesprengtem Segmentgiebel. Das Ölgemälde zeigt den Kapellenpatron in der himmlischen Glorie, darunter die Moldaubrücke von Prag. Im Aufsatz steht ein ovales Flachrelief mit St. Michael; auf den Konsolen die Barockstatue St. Johannes von Nepomuk und St. Andreas, bzw. zwei Doppeladler; auf dem Altartisch ein Tabernakel (19. Jahrhundert) und zwei barocke Reliquiare.
Die Kapelle liegt an der Ortsgrenze von Inner- und Ausservillgraten ca. 100 Meter vor oder nach dem Graferbach.
Das sogenannte Grafer-Kirchl zum hl. Josef wurde 1926 von Peter Walder, Bauer zu Untergrafer, aufgrund eines Versprechens seiner Frau als Privatkapelle erbaut. Mauermeister war Josef Walder von Binter, die Einrichtung machte Tischlermeister Florian Lanser von Krakofl. 1977 wurde ein Dachreiter aufgesetzt und eine Glocke hineingehängt.